Sergey Bratkov

Sergey Bratkov

Heldenzeiten. Werke 1995–2007

Der ukrainische Fotograf Sergey Bratkov porträtiert Menschen im postsowjetischen Alltag: subtil, provozierend und ironisch. Die erste grosse Werkübersicht.

 

 

Titelinformation

Herausgegeben von Thomas Seelig. Mit Beiträgen von Anna Alchuk, Bart de Baere, Boris Buden, Mikhail Ryklin und Thomas Seelig

2. Auflage

, 2009

Text Deutsch und Englisch

Gebunden

192 Seiten, 66 farbige und 20 sw Abbildungen

21 x 27 cm

ISBN 978-3-85881-218-6

In Zusammenarbeit mit dem Fotomuseum Winterthur

Inhalt

In der Nachfolge seines Landsmanns Boris Mikhailov überzeugt der Ukrainer Sergey Bratkov (*1960) mit einer eigenwilligen Mischung aus Reportage und inszenierter Fotografie. Bratkov, der seine Arbeiten seit den 1990er-Jahren international ausstellt, fotografiert hauptsächlich Porträts, inszeniert Situationen und zuweilen auch Strassenszenen. Sein grosses Thema ist der labile Zustand zwischen dem untergegangenen Sowjetimperium und einer noch nicht etablierten neuen Ära.

Dieses ungewöhnlich gestaltete Buch stellt Bratkovs Schaffen aus den letzten zwei Jahrzehnten vor und ordnet es mit Essays namhafter Autoren in die jüngere Fotokunst sowie in das gesellschaftliche Umfeld in Russland und der Ukraine ein. Das Buch erschien zur Ausstellung im Fotomuseum Winterthur.

Autoren & Herausgeber

Anna Alchuk

 (1955–2008), bildende Künstlerin. Studium der Geschichte an der Moscow State University. Ihre Performances, Videos und Fotografien entstanden meist im Kontext der Genderdebatte.

Boris Buden

 (*1958), freier Publizist. Studium der Philosophie in Zagreb und der Kulturwissenschaft an der HU Berlin. Herausgeber der Zeitschrift Arkzin (Zagreb). 2003/04 Beteiligung am Forschungsprojekt The Post-Communist Condition des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.

Bart De Baere

 (*1960), Kurator, Kunsttheoretiker und Direktor des Museum of Contemporary Art MuHKA in Antwerpen. 1992 Co-Kurator der Documenta 9 in Kassel, 1995 Gründungsberater der Johannesburg Biennale sowie Mitglied des Internationalen Beirats des Soros Center für zeitgenössische Kunst in Osteuropa.

Thomas Seelig

 (*1964), Co-Direktor, Kurator am Fotomuseum Winterthur und Herausgeber von Publikationen zur zeitgenössischen Fotografie. Studium der Visuellen Kommunikation/Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld, weiterführende Studien an der Jan-van-Eyck-Akademie, Maastricht. Zusammen mit Uta Grosenick Herausgeber des Buchs PHOTO ART (Dumont/Köln, Thames & Hudson/London, Aperture/New York, 2007/2008).

Echo

«Seine Porträts, Bilder und Texte sind herrlich verschroben, ironisch und provozierend. Der Geheimtipp des Spätsommers.» Photonews

 

«Bratkov ist – in bester russischer Tradition – ein Geschichtenerzähler, dem freilich die Utopien (à la Gorki) abhanden gekommen sind. Wo Helden auftauchen, treffen wir eher auf Heldendarsteller. Sinnsuche wird auch nicht zuletzt zu einer Suche nach Identität, gewürzt mit Ironie, die bisweilen an Zynismus grenzt. Auf alle Fälle: grandios.» Hans-Michael Koetzle, Photo International